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die Zähne kaputt und den Bauch dick macht. Dann
akzeptieren die Kinder vielleicht auch besser die
Süßigkeiten-Rationierung. Ab der Vorschule oder
Grundschule können sich Kinder ihre Süßigkeiten-
ration für eine Woche selbst einteilen: Naschen sie
alles an einem Tag oder verteilen sie es über sieben
Tage, bleibt ihnen überlassen. Ähnlich wie beim
Taschengeld, lernen sie so selbständig zu werden.
Zum Portionieren kann man z.B. eine leere Eierpa-
ckung nehmen und diese entweder für zehn Tage
füllen oder für eine Woche und drei Bonusfächer
für besondere Situationen lassen.
Wer all diese Tipps beherzigt und täglich in Familie
einübt, der kann auch guten Gewissens und ohne
Sorge vor kleinen Katastrophen mit den Kindern
ins Restaurant. Das ist für die Kleinen ein beson-
deres Erlebnis, was sie nicht jeden Tag haben. Wor-
auf Eltern dabei achten sollten, steht im folgenden
Experten-Interview.
Tischsprüche
Wenn wir beieinander sitzen,
nicht mehr durch die Stube flitzen,
schnuppern wir die Essenszeit,
und die Löffel sind bereit.
Wer noch laut war, ist jetzt still,
weil jeder nur noch essen will.
Viele kleine Fische schwimmen jetzt zu Tische,
reichen sich die Flossen,
dann wird schnell beschlossen,
jetzt nicht mehr zu blubbern,
stattdessen was zu futtern.
Wir reichen uns die Hände nach guter alter Sitt‘
und wünschen uns zum Essen recht guten Appetit.
Kochen mit Kindern
– Rezepte für den Familientisch
Gemüsestreifen mit Tomatendip
Ideal als Vorspeise oder fürs Picknick im Freien.
Der leicht süßliche Dip macht fast jedes Gemüse
attraktiv.
Gemüse, z.B. Paprika, Möhre, Kohlrabi, Gurke,
Staudensellerie, für den Dip:
200g Sauerrahm, 1 Tomate, 1 TL Ketchup, 1 TL
Honig, Schnittlauch, Salz
Gemüse in Streifen schneiden. Für den Dip Tomate
häuten, entkernen und fein würfeln, Schnittlauch
Süßigkeiten-freien Ernährung allzu schnell über
Bord geworfen werden.
Süßigkeiten komplett verbieten, funktioniert nicht.
Da sind sich Experten einig. Das lässt sich kaum
umsetzen und macht sie nur noch reizvoller. Scho-
kolade und Co. sind nicht per se schlecht, die Men-
ge macht es. Daher gilt: Ab und zu eine Süßigkeit
ist in Ordnung. Empfohlen wird eine Portion am
Tag. Als Richtwert dienen 50 Gramm bzw. 150 kcal
pro Tag.
Schwer umsetzbar, aber immer wieder von Erzie-
hungsexperten empfohlen: Süßigkeiten nicht als
Belohnung oder Trostpflaster einsetzen. Wer bei
Kummer immer wieder ein Gummibärchen be-
kommt, prägt sich das ein, was langfristig zu Kum-
merspeck führen kann. Wenn Süßes als Trostspen-
der oder Belohnung dient oder nur zu besonderen
Anlässen erlaubt wird, wie Familienfeiern oder der
Eiscafé-Besuch zur Zeugnisausgabe, besteht die
Gefahr, dass es aufgewertet wird.
Da es ohne Süßigkeiten also in der Regel früher
oder später nicht gehen wird, müssen Regeln her,
an die sich alle Familienmitglieder halten – also
auch beide Elternteile. Stellen Sie die Regeln ge-
meinsam mit den Kindern auf, folgend einige Vor-
schläge.
Naschregeln
• Genascht wird nur am Tisch, nicht auf dem
Spielplatz oder im Kinderzimmer.
• Es gibt nur nach den Hauptmahlzeiten/ nach
einer Hauptmahlzeit etwas Süßes.
• Nach dem Naschen Zähne putzen.
• Wer darüber hinaus Süßes will, darf frisches
oder getrocknetes Obst naschen.
Bitten Sie Omas und Opas, Tanten und Onkel, we-
nig Süßes zu schenken. An Geburtstagen, Ostern
und Weihnachten werden sich die Schokoladenfi-
guren und Smartiespackungen dennoch anhäufen.
Sammeln Sie diese in einer Dose und rationieren
Sie – je nach Gesamtmenge – für die nächsten Tage
bzw. Wochen.
Kindern ab etwa drei Jahren kann man erklären,
warum zu viel Schokolade ungesund ist, dass sie




