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Greenpeace & grüne Märchen

Der Umweltkonzern entfernt sich von den Menschen.

Empfehlungen :: Seite 40

In den kommenden Ausgaben des Familienmagazins lausebande informiert der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. weiter zu diesen Themen.

www.pro-lausitz.de www.prolausitzerbraunkohle.de

Leider müssen wir uns in der Lausitz derzeit immer in-

tensiver mit dem Umweltkonzern Greenpeace ausei-

nander setzen, als uns manchmal lieb ist. Vielen galt

Greenpeace früher als eine Instanz der Moral. Mit

spektakulären Aktionen gegen Walfang, gegen das

Abschlachten von Robben oder die Verseuchung der

Weltmeere mit Öl haben die Aktivisten wirklich viel

bewegt und wertvolle Beiträge zum Schutz der Vielfalt

unserer Tier- und Pflanzenwelt geleistet. Das ist unbe-

stritten. In der Lausitz zeigt der Umweltkonzern nun

aber sein anderes Gesicht. Aus dem fernen Hamburg

planen die selbsternannten Klimaretter eine Kampa-

gne nach der nächsten gegen die Lebensgrundlage

der Lausitzer, wobei die Menschen, die Umwelt und

das Klima schon lange nicht mehr imMittelpunkt ste-

hen. Es geht um die Interessen das Umweltkonzerns,

Meinungsführer der in Deutschland immer stärkeren

grünen Umweltlobby zu bleiben. Nicht zuletzt dieser

Ruf ist für die Finanzierung des Umweltkonzerns exis-

tenziell. Denn nirgends sonst in der Welt fließt durch

Unterstützer und Mitglieder so viel Geld in die Kas-

sen von Greenpeace wie in Deutschland. Der Kampf

gegen Braunkohle und insbesondere gegen die Lau-

sitzer Braunkohle scheint da eine hervorragende Pro-

jektionsfläche zu sein. Anders ist die zunehmende Ar-

roganz und der Zynismus, mit dem Greenpeace hier

agiert, kaummehr zu erklären.

In der Lausitz geht es aktuell um alles: um tausende

Jobs, die soziale und kulturelle Infrastruktur, um die

Zukunft tausender Familien. Aktuelle Vorhaben der

Bundesregierung, die Braunkohlestrommit einer rein

politisch motivierten Zusatzabgabe zu belasten, kön-

nen dazu führen, das schon in zwei Jahren die Hälf-

te des Lausitzer Braunkohlestroms abgeschaltet wird,

in wenigen Jahren der Rest. Wirtschaftlich betrach-

tet ist das unsinnig. Die Folge wäre aber eine weite-

re Deindustrialisierung der Heimat. Seit der Wende

haben 200.000 Menschen die Lausitz verlassen müs-

sen, was einer zwangsweisen Umsiedlung ohne Sozi-

alverträglichkeit gleich kommt. Wieviele diesmal ge-

hen würden, steht in den Sternen. Erneut werden Fa-

milien auseinander gerissen, geht Heimat verloren.

Dabei ist längst klar, wie sinnlos das Opfer ist. Was

in der Lausitz an Emissionen eingespart wird, kann

schon ein paar Kilometer hinter der Grenze in Polen

oder Tschechien umso mehr produziert werden. Un-

seren heutigenWohlstand verschenken wir unter Um-

ständen genau dorthin. Nur die Lausitz wäre platt, für

die heute gut bezahlten Arbeitsplätze und die vielen

Synergien für soziale und kulurelle Vielfalt gibt es kei-

nen Ersatz.

Genau in dieser Phase veröffentlicht Greenpeace of-

fensichtlich eine Studie nach der anderen. Die Ham-

burger wollen dem Kampf gegen die Lausitzer Braun-

kohle einen wissenschaftlichen Anstrich geben – und

leider nimmt die Medienlandschaft in Deutschland

das auch sehr bereitwillig auf. Schlagzeilen gegen

Braunkohle haben es aktuell leicht und kaum jemand

macht sich die Mühe, „passende“ Nachrichten zu hin-

terfragen. Dabei macht ein Blick allein auf die zwei

letzten Greenpeace-Studien aus dem April und Mai

2015 klar, wie sehr die vermeintlichen Erkentnisse an

den Haaren herbeigezogen sind:

Grünes Märchen Nr. 1

Im April veröffentlichte Greenpeace eine Studie, wo-

nach der Braunkohleausstieg in der Lausitz bis 2030

durch einen kompletten Umstieg auf erneuerbare

Energien vollkommen problemlos sei und der Regi-

on keinerlei Nachteile entstehen würden. Die Mach-

art der Studie ist dabei sehr schlicht. In der Studie de-

finiert Greenpeace zuerst, wie viel Wind- und Sonnen-

energieanlagen in Brandenburg und Sachsen gebaut

werden sollen. Die notwendigen Kosten dafür erge-

ben die erforderliche Investition. Und aus dem Inves-

titionsvolumen wird schließlich ein Beschäftigungsef-

fekt errechnet, der alle wegfallenden Arbeitsplätze in

der Braunkohle kompensiert. Nach der entscheiden-

den Erkenntnis, wer diese Investitionen tätigen soll,

wie sie sich rechnen und wie realistisch ihre mögli-

che Umsetzung überhaupt ist, sucht man aber ver-

gebens. Milliarden an Investitionen fallen einfach so

vom Himmel. Während das Land Brandenburg sich

schon heute mit beispiellosemWiderstand beimAus-