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bau der Windenergie konfrontiert sieht, legt Green-
peace mal eben eine Verdreifachung der installierten
Leistung fest. In Sachsen geht es sogar um einen Aus-
bau um den Faktor 5. Ähnliche Zuwächse werden bei
der Photovoltaik unterstellt. Kostenpunkt für das Gan-
ze: knapp 16 Milliarden Euro. Gestemmt werden müs-
se das übrigens laut Greenpeace „von Vattenfall und
anderen Akteuren in der Region“. Schon die Grund-
annahmen sind kompletter Unsinn und gehen mei-
lenweit an der Realität vorbei. Dann werden Akteure
der Energiewirtschaft als Investoren aus demHut ge-
zaubert, die es gar nicht gibt oder deren wirtschaft-
liche Interessen in keiner Weise dem entsprechen,
wozu Greenpeace sie gern bekehren würde. Zentra-
le Aspekte wie die Bedeutung der Versorgungssicher-
heit beim Kohleausstieg werden erst gar nicht betrach-
tet. Ebenso wäre wichtig, ob die neuen Arbeitsplätze
wirklich in der Lausitz entstehen – und ob sie tatsäch-
lich nachhaltig und gut bezahlt sind und mit Syner-
gieeffekten auf eine breit gefächerte Industrieregion
ausstrahlen. Um diese Frage zu beantworten wären,
wie es heißt „umfangreiche Recherchen und empi-
rische Erhebungen“ erforderlich gewesen, „welche
im Rahmen dieser Studie nicht durchgeführt werden
konnten“ (S. 35). In den Medien wurde trotzdem flei-
ßig über diese vermeintlichen Erkenntnisse berichtet.
Grünes Märchen Nr. 2
Kaum einen Monat später legte Greenpeace dann
mit einer weiteren Kurz-Studie nach. Diesmal wurde
„wissenschaftlich“ bestätigt, dass trotz des beschlos-
senen Ausstiegs aus der Kernenergie bis 2022 auch ein
schnelles Aus für die Braunkohlenutzung in Deutsch-
land kein Problem sei. Im Kampf gegen die deutschen
Braunkohlekraftwerke haben die Öko-Lobbyisten aus
Hamburg dazu von den „Experten“ bei Energy Brain-
pool ausrechnen lassen, dass sofort 36 Kohlekraft-
werke in Deutschland abgeschaltet werden könn-
ten, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.
Den notwendigen Ersatz für den wegfallenden Koh-
lelstrom liefern laut dieser Studie wachsende Importe.
Gelingen kann dies laut Auftragnehmer Energy Brain-
pool aus zwei Gründen: Zum einen würde die Her-
ausnahme der Kohlekraftwerke Platz machen für Gas-
kraftwerke in Deutschland, die dann deutlich mehr
und endlich „wieder vollkostendeckend Strom produ-
zieren“ könnten. (Nicht erwähnt werden hier die stei-
genden Stromkosten, die wir alle zahlen müssten und
die Gefährdung des Industriestandorts Deutschland
bei zunehmenden Stromkosten). Zum anderen müsste
sich Deutschland „vomNettoexporteur zumNettoim-
porteur“ wandeln und seine Versorgungslücken mit
Strom aus Steinkohle- und Gaskraftwerken aus den
Nachbarländern schließen. Sowohl durch denWech-
sel von heimischer Kohle auf ausländisches Gas als
auch durch den direkten Stromimport erhöht Deutsch-
land gleich doppelt seine Abhängigkeit vomAusland.
Gleichzeitig warnt Greenpeace an anderer Stelle aus-
gerechnet vor dieser wachsenden Abhängigkeit. An-
lässlich des Treffens der G7-Energieminister organi-
sierte der Widerstandskonzern eine medienwirksa-
me Demonstration und stellte gegenüber den Medien
klar: „Die Debatte über die russischen Gaslieferungen,
die zeigt ja, dass Länder wie Deutschland … angewie-
sen sind auf Importe. Das setzt sie einer gewissen Ab-
hängigkeit aus.“ Der führende Greenpeace-Vertreter
Münchhausen, ähm Münchmeyer, warnt am Putin-
Beispiel noch klarer „dass das ungemütlich werden
kann, wenn man abhängig ist von einem Land, das
politisch Spielchen spielt“.
Tatsächliche Erkenntnisse
Widersprüche und Realitäten stellen für Green-
peace beim Kampf gegen die Lausitzer Braunkohle
keine Hürden mehr dar. Alles kein Problem, lautet
also stets die Greenpeace-Botschaft, wenn es um
Interessant?
Noch viel mehr zu Neuigkeiten rund um die Lausitzer
Braunkohle und unsere Industrieregion erfahren Sie
unter
www.pro-lausitz.de.Wer den Verein unterstützen möchte, findet auf
der Internetseite auch alle Möglichkeiten dazu sowie
einen Mitgliedsantrag.
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