Titelthema :: Seite 64
muss, wenn der begründete Verdacht besteht, dass
Eltern ihr Kind grob vernachlässigen oder miss-
handeln.
Recht auf Freizeit und Spiel
Jedes Kind hat das Recht auf freie Zeit, in der es
spielen und sich erholen kann. In der es also nicht
lernen oder arbeiten muss. Das kann sein: mit
Freunden treffen, Fußball spielen, eine Runde Uno
spielen, ein Buch lesen oder einfach mal faulen-
zen und gar nichts machen. Die Umsetzung dieses
Rechts liegt größtenteils in der Verantwortung der
Eltern. Der Staat flankiert dies aber, indem er An-
gebote der Kinder- und Jugendarbeit fördert. Kin-
der haben außerdem ein Recht auf genügend Platz,
um ihre freie Zeit zu verbringen. Es muss also in
ihrem Heimatort Plätze geben, wo Kinder spielen
können – z.B. ein Bolzplatz oder ein Spielplatz.
Ferienjob & Kinderarbeit
In welchem Alter und wie lange Kinder bzw. Ju-
gendliche arbeiten dürfen, ist im Jugendarbeits-
schutzgesetz geregelt. Prinzipiell ist die Arbeit von
Kindern verboten. Ausnahmen gelten für Kinder
ab 13 Jahren, wenn die Eltern zustimmen und es
Ausgewählte Kinderrechte
ausführlich dargestellt:
Recht auf gewaltfreie Erziehung
Jedes Kind hat das Recht auf Schutz vor körperli-
cher und geistiger Gewalt, vor Misshandlung, Aus-
beutung, sexuellem Missbrauch. Das heißt u.a.:
Eltern dürfen ihre Kinder nicht schlagen, auch der
Klaps auf den Po ist tabu. Die elterliche Züchtigung
war übrigens bis zum Jahr 2000 in Deutschland
noch erlaubt. Der entsprechende Paragraf aus
dem BGB, der „angemessene Zuchtmittel“ durch
die Eltern erlaubte, war 1998 auch wegen der UN-
Kinderrechtskonvention entschärft worden: „Ent-
würdigende Erziehungsmaßnahmen, insbesonde-
re körperliche und seelische Misshandlungen, sind
unzulässig.“ hieß es noch bis 2000. Erst seitdem ist
das Recht auf „gewaltfreie Erziehung“ im BGB ex-
plizit festgeschrieben: „Körperliche Bestrafungen,
seelische Verletzungen und andere entwürdigende
Maßnahmen sind unzulässig.“ Eine Umfrage unter
Eltern vor fünf Jahren brachte aber ans Licht, dass
etwa 40 Prozent der Eltern gelegentlich die Hand
„ausrutscht“. Das Recht auf gewaltfreie Erziehung
bedeutet auch, dass der Staat eingreifen kann bzw.
Quelle: DKHW art-session_fotografie Cindy Vallmann
Eines der wichtigsten Rechte für Kinder ist das Recht auf Spiel! Foto: DKHW art session-fotografie Cindy Vallmann




